Die letzten Tage

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Nur noch vier Tage sind von meiner Reise übrig. Weil die Zeit so schnell verfliegt, bin ich inzwischen schon ganz melancholisch … Und das kommt von einer Person, die noch vor wenigen Tagen diese dumme Idee verflucht hat.

Weil ich mich nicht mehr so beeilen muss, habe ich inzwischen auch mehr Freizeit am Abend. Ich habe Leute aus den verschiedensten Teilen der Welt kennengelernt. Gestern habe ich mit einer Gruppe Australiern, zwei Portugiesen, einem Mädchen aus der Schweiz und einem anderen Deutschen zu Abend gegessen. Heute habe ich ein nettes Pärchen aus der Schweiz kennengelernt und zu Mittag gegessen mit einigen Iren. Ich mag, wie international der Camino ist. Ich habe sogar wieder ein Geschwisterpaar getroffen, mit dem ich vor einigen Nächten in derselben Unterkunft geschlafen habe.

Seit Tui sind auch viele mehr Leute auf dem Camino unterwegs. Sonderlich alleine laufe ich also nicht mehr. Anstatt gelber Pfeile gibt es inzwischen auch große Steine, die einem die Distanz nach Santiago de Compostela anzeigen. Ich muss nur noch ein bisschen mehr als 80 km laufen, was ich immer noch nicht ganz glauben kann.

Morgen wird es aber eine sehr steile Strecke werden. Also werde ich früh aufstehen, damit ich diese in der kühlen Morgenluft laufen kann. Und ich kann auch nicht glauben, dass ich mich schon darauf freue.

Ansonsten ist der Camino sehr meditativ. Man steht auf, wenn man nicht mehr müde ist, man läuft und macht Pause, wenn man sie braucht. Man kommt an, checkt ein und duscht. Man wäscht seine Klamotten, redet und isst zu Abend. Man lebt nur von Tag zu Tag. Ich habe erst begriffen, dass heute Sonntag ist, nachdem ich die ganzen geschlossenen Geschäfte gesehen haben. Und das ist ein ganz beruhigendes Gefühl.





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